GMX-Tipps
gegen Spam-Mails
Jeder Internet-Anwender kennt das Problem: der Mail-Posteingang wird von
Spam-Mails überflutet. Dubiose Geschäftemacher verbreiten millionenfach
über das Internet ihre unerwünschten Werbebotschaften und kümmern
sich nicht darum, dass sie den Anwendern damit immer mehr auf die Nerven
gehen.
Allein im deutsprachigen
Raum landen laut Schätzungen wöchentlich zirka eine halbe Milliarde
Spam-Mails in die Mail-Postfächer der Anwender. Es wird geschätzt,
dass der Spam-Anteil am weltweiten Mail-Aufkommen bei zirka 25 bis 30 Prozent
liegt. Tendenz steigend.
GMX hat jetzt
zusätzlich einen umfangreichen Antispam-Leitfaden zusammengestellt. Den
Anwendern soll eine umfangreiche Anleitung geboten werden, wie sie sich im Internet
und Mailverkehr verhalten sollen, um künftig von Spam-Mails verschont zu
bleiben.
Auf den folgenden
Seiten finden Sie die zehn Antispam-Tipps von GMX im Wortlaut. Zunächst
erfahren Sie, woher der Begriff "Spam" eigentlich stammt und was die
Comedy-Gruppe Monty Python damit zu tun hat. Anschließend folgen die GMX-Empfehlungen,
wie Sie ihr Mail-Postfach vor Spams schützen können.
Begriff "Spam"
verdankt Monty Python seine Herkunft
Der Name "Spam" hat als allgemeingültige Bezeichnung für
Mail-Müll eine für die Pionierzeit des Internet typisch-absurde Herkunft:
Spam steht ursprünglich für "Spiced Ham", eine Art gekochter
Schweineschinken aus der Dose mit recht zweifelhaften geschmacklichen Qualitäten.
Diese fragwürdige
Delikatesse gelangte in einem Sketch der für ihren skurrilen Humor bekannten
englischen Komikertruppe Monty Python zu Ruhm. Der Sketch spielt in einem Restaurant,
dessen Speisekarte ausschließlich Gerichte mit Spam enthält: Der
Dialog zwischen dem Gast, der ausdrücklich ein Gericht OHNE Spam bestellen
möchte, und der Kellnerin, die immer wieder neue Speisen-Variationen MIT
Spam vorschlägt, wird permanent durch einen intonierenden Wikinger-Chor
unterbrochen.
Dessen lautstarke
Spam-Lobeshymnen machen am Ende des Sketches jegliche Unterhaltung im Restaurant
unmöglich - genau so, wie Spam-Mails die Kommunikation per Mail erschweren.
Tipp 1: Wahl der eigenen Mail-Adresse
Verwenden Sie als Mail-Adresse am besten einen vollständigen Namen wie
vorname.nachname@gmx.de oder eine Kombination aus Buchstaben und Ziffern mit
mehr als zehn Zeichen.
Solche Adressen
geraten nicht so schnell in das Fadenkreuz der Spammer, die mit Hilfe von Adressgeneratoren
regelmäßig Werbemails an alle zwei-, drei- und vierbuchstabigen Variationen
bekannter Domains (zum Beispiel Yahoo, Hotmail, GMX oder web.de) senden.
Viele unseriöse
Werbeversender verschicken auf Verdacht Werbe-Mails an gängige Namen und
Begriffe mit bis zu zehn Zeichen, die in einem Wörterbuch vorkommen. Eine
weitere Möglichkeit für möglichst individuelle Mail-Adressen
bieten so genannte Mail Domains, bei denen der Domainname nach dem @-Zeichen
individuell wählbar ist.
Der User erhält
auf diese Weise eine persönliche Mail-Adresse mit der Endung @wunschadresse.de,
ohne dafür eine komplexe Homepage einrichten zu müssen. Führende
Mail-Provider bieten diese zusätzliche Option an.
Tipp 2: Eigene
Privatsphäre schützen
Verwenden Sie Ihre private Hauptadresse nur, wenn Sie mit jemandem kommunizieren
wollen. Ihre Hauptadresse sollten Sie niemals für die Teilnahme an Gewinnspielen,
die Registrierung für kostenlose Dienste, Produkte oder Newsletter oder für
Eintrage in Gästebücher, Diskussionsforen oder Mailing-Listen verwenden.
Auch beim Online-Shopping
sollten Sie vorsichtig mit Ihrer Hauptadresse umgehen. Denn je freigebiger Sie
damit sind, desto größer ist die Gefahr, dass Ihre Adresse von einem
Spammer im Internet entdeckt wird. Benutzen Sie daher zwei Mail-Adressen, eine
öffentliche und eine private.
Tipp 3: Nutzen
Sie Mail-Aliase
Viele Provider, auch kostenlose Mail-Dienste, ermöglichen die Einrichtung
verschiedener Mail-Adressen unter einem Account. Nutzen Sie diese Möglichkeiten
zur Verwendung mehrerer Mail-Aliase.
Die wichtige Erstadresse
sollte nur ausgewählten Personen und Geschäftskontakten genannt werden.
Und verwenden Sie Ihre Erstadresse nicht für öffentlich zugängliche
Adressverzeichnisse von Online-Services wie Instant-Messenger oder Chats. Hier
sollte Ihre Zweitadresse zum Einsatz kommen.
Wenn Sie eine
eigene Homepage betreiben, sollten Sie Ihre Mail-Adresse tarnen, um den vollautomatischen
Such-Robotern der Spammer zu entgehen. Geben Sie deshalb Ihre Mail-Adresse nicht
im Klartext auf Ihrer Homepage an. Bessere Lösungen sind ein Kontaktformular
oder eine Textgrafik.
Tipp 4: Privatsphäre
anderer schützen
Verwenden Sie Verteilerlisten oder das "bcc"-Feld, wenn Sie eine Mail
an mehrere Empfänger versenden. Dies dient zum einen dem Schutz der Privatsphäre
Ihrer Korrespondenzpartner.
Denen sollte die
Entscheidung, wem sie ihre Mail-Adresse geben möchten, am besten selbst
überlassen werden. Gleichzeitig verhindern sie dadurch auch die unkontrollierte
Weiterverbreitung dieser Adressen.
Tipp 5: Abbestell-Option
kritisch hinterfragen
Werbemails enthalten oft den Hinweis, der Empfänger könne eine erneute
Zusendung durch eine Antwort-Mail mit einem bestimmten Betreff unterbinden oder
sich durch das Anklicken eines Links aus dem Verteiler austragen.
Bei seriösen
Anbietern werden durch diese Option die Adresslisten gepflegt und auf aktuellem
Stand gehalten. Bei unseriösen Werbeversendern erreichen Sie jedoch das
genaue Gegenteil: Der Absender weiß jetzt, dass Ihre Mail-Adresse gültig
ist und Sie Ihren Account nutzen. Resultat: noch mehr Spam-Mails im Postfach!
Tipp 6: Nichts
anklicken!
Links und Dateianhänge in Spam-Nachrichten sollten Sie auf keinen Fall anklicken.
Hier besteht die große Gefahr, sich einen so genannten "Dialer"
einzufangen - ein Einwahlprogramm, dass sich über eine teure 0190-Nummer
ins Internet einwählt.
Tipp 7: Vorsicht bei Kettenbriefen und Virenwarnungen
Auch die vielen, oft über Jahre hinweg, kursierenden Kettenbriefe und Falschmeldungen
(wie angebliche Virenwarnungen oder Mail-Unterschriftenlisten) sind nichts anderes
als Mail-Müll und damit Spam.
Viele dieser so
genannten "Hoaxes" sind seit langem bekannt, werden aber dennoch munter
weiter versendet. Prüfen Sie den Wahrheitsgehalt, bevor Sie solche Mails
weiterleiten und so möglicherweise selbst zum Spammer werden.
Tipp 8: Spamschutz des Mail-Providers nutzen
Am besten ist es natürlich, wenn Spam-Mails gar nicht erst in Ihr Postfach
gelangen. Das erspart Ihnen viel Ärger, Mühe und Zeit. Alle großen
Anbieter haben den Spammern den Kampf angesagt und versuchen ihre Mitglieder
vor dem Werbe-Müll zu schützen.
Der GMX Spamschutz
beispielsweise filtert bei optimaler Konfiguration bis zu 98 Prozent aller Spam-Mails
heraus. Ferner bieten fast alle Mail Clients die Möglichkeit an, entsprechende
Filterregeln für Spam-Mails einzustellen.
Tipp 9: Dubiose
Mails sofort löschen
Bekommen Sie Post von Absendern, die Sie nicht kennen, ist Vorsicht geboten.
Bei Mails mit Betreffzeilen wie "Re: Ihre Anmeldung" oder "Sie
haben gewonnen!" handelt es sich fast immer um Spam, den Sie sofort löschen
sollten.
Tipp 10: Zu guter Letzt
Kaufen Sie niemals ein Produkt oder eine Dienstleistung, die mit Spam beworben
wird. Spam wird erst dann verschwinden, wenn es sich für die Absender finanziell
nicht mehr lohnt.
... aus PC-Welt
vom 22. 5. 2003